Zielkonflikte

Gertrude und ich zählen zur zwitterigen Gruppe derer, die unserer Welt mehr Harmonie wünschen, sehr wohl aber wissen, dass Harmonie allein keine Entwicklungen vorantreibt.

Wenn wir verfolgt haben, dass unsere Politiker in ihrem Verfahren mit Corona weitgehende Rückendeckung von der Bevölkerung bekommen, stimmt uns das froh. Andererseits sehen wir den wirtschaftlichen Schaden, den der derzeitige Shutdown anrichtet. Wo liegen die Kompromisse in den aktuellen Zielkonflikten? Zwischen Grippe einerseits und welt-, volks- und einzelwirtschaftlichem Crash andererseits.

Wir haben die aktuelle Politik von  Bundesregierung und Bundesländern zunächst so verstanden und teils auch nicht verstanden, dass jegliche Kontakte für 2 oder 3 Wochen oder bis spätestens Ostern weitestgehend unterbunden werden sollen. Was? Nur so kurz? Ist die Welt dann wieder in Ordnung? Oder ist das nur eine erste, psychologische Dosis?

Inzwischen neigen wir dazu, dieses Paket als ausgewogen und zielführend zu betrachten. Der angegebene Zeitraum ist übersichtlich, man wird Situation und Entwicklung laufend neu bewerten und ggf. geeignete Anpassungen vorschlagen. Dessen sind wir sicher!

In diesem Zusammenhang werden Stimmen lauter, dass über den Schutz von Gesundheit und Gesundheitswesen wirtschaftliche Aspekte nicht vergessen werden dürfen. Sind Angst vor dem Virus und Virus relevanter als die Aussicht auf wirtschaftlichen Niedergang? Crash statt Grippe oder Grippe statt Crash?

Wenn Opposition, Presse und Öffentlichkeit Versäumnisse in der Vergangenheit und Einseitigkeit der aktuellen Maßnahmen kritisieren, ist dies in einer Demokratie gottseidank zulässig und üblich. Wir sind sicher, dass auch diese Argumente gehört werden und dazu beitragen, dass Regierung und  Politik ausgewogene Wege suchen und finden werden. Um entsprechende Anpassungen der aktuellen Maßnahmen vorzunehmen.

Ähnliche Krisensituationen hat es in unserer Vergangenheit nicht gegeben. Es werden also mit Sicherheit Fehler gemacht. Um sie über die Zeit aber wieder zu korrigieren. Grundsätzliche Alternativen sind für uns schwer vorstellbar.

Gertrude und ich möchten mit unseren Politikern, den Mitarbeitern im Krankenhaus, den Pflegern im Seniorenheim und der Kassiererin im Supermarkt nicht tauschen. Desto weniger kämen wir auf die Idee, Ihnen ausdauernd oder gar lustvoll … ans Bein zu pinkeln.

 

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