Verkackt
Gertrud (29) und ich haben nach längerer Pause mal wieder auf unseren Würzburger Enkel Oskar (3) aufpassen dürfen, wozu wir gewohnheitsmäßig und selbstverständlich auch die Zubereitung und Überwachung der Mahlzeiten zählen.
Oskar ist leicht wählerisch, sodass wir zuvor fast eine geschlagene Stunde mit ihm im Supermarkt verbracht hatten, um ihn demokratisch an der Auswahl der zugehörigen Materialien zu beteiligen. An der Kasse wurde peripher noch eine Kollegin aus dem Kindergarten hämisch angepöbelt, der die Mutter nicht wie wir ihm ein Eis zwecks Ruhigstellung während des Einkaufsvorganges spendiert hatte. Ätsch!!
Anschließend stand meine Frau weitere 30 Minuten in der Küche, um den Tisch zu decken und die Speisen vorzubereiten. Unter anderem freute ich mich auf diverse Salate, Obst und einen riesigen Topf mit Spaghetti mit Tomatensoße.
Desto größer unsere Bestürzung, als sich Oskar nur widerspenstig von seinen Sauriern trennte, am Tisch Platz nahm und die gebotene Auswahl inspizierte. Angesichts der spektakulären Nudelschüssel verfinsterte sich sein Blick gänzlich, und ungebremst platzte es in voller Wucht aus ihm heraus: ” So ein verkacktes Abendessen hat es lange nicht mehr gegeben, Omi!”
Wir waren beide absolut geplättet. Immerhin kennen wir seither ein offenbar gängiges neues Schimpfwort. Und wir fragen uns einmal mehr, ob wir unsere Kinder damals genauso flockig erzogen haben, oder ob wir eben doch einfach nur ahnungslose Großeltern sind.
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