Wir erläuterten hier kürzlich, dass wir unter Einsatz aller erlaubten und illegalen Hilfsmittel den suchen, der die schöne Berieselungsanlage in unserem ostfriesischen Schrebergarten schrottreif zernagt hat. Der Täter ist inzwischen mit einiger Sicherheit identifiziert.
Groß war der Schrecken bei Rückkehr von einer Kurzreise, dass die Hälfte des kleinen Gartens überschwemmt und die andere Hälfte total vertrocknet war. Selbsternannte Fachleute begutachteten die zerbissenen Schläuche mit dem Ergebnis, dass Verursacher Marder, Ratten oder große Vögel gewesen sein könnten. Etliche Bisse legten nahe, dass es letztlich doch ein Marder war. Wir installierten eine Selbstschussanlage und bestellten im Internet Lebendfalle, Ultraschall- und Blitzgeräte sowie chemische Schädlingsvertreiber diverser Sorte.
Auf jeden Fall war die Angelegenheit wochenlang Hauptthema. Alle Mittelchen waren ohne Erfolg ausprobiert, als letzten Endes der Bote mit dem Lebendkäfig an der Tür stand. Angesichts des Monstrums – die Kiste war größer als der Bote – verweigerten wir die Annahme. Ehrlich gesagt hatten uns schon vorher Videos im Internet nahegelegt, auf den Einsatz einer Falle besser zu verzichten. Marder nehmen Gefangenschaft übel, keifen wie ein Löwe, beissen und urinieren wild um sich und verfügen im Übrigen über ein eingebautes GPS. Selbst beim Aussetzen in 100 und mehr Kilometer Entfernung finden sie offensichtlich treffsicher und innerhalb kürzester Zeit zum Ort ihrer Untaten zurück.
Wir deuteten oben schon an, dass wir inzwischen also eine Jagdpause eingelegt haben, nachdem wir befürchten müssen, dass der Täter kein Marder, sondern unser verwirrter Eichkater Hansi war. Hansi hatte Mitte Juli schon einmal tagelang auf einem Baum über uns gesessen und ausdauernd unseren Frühstückstisch mit Knabberresten beschickt. Ihn selbst hatten wir dabei lange Zeit weder gesehen noch gehört; nur dass alle 20 Sekunden undefinable Partikelchen auf unser Frühstücksei segelten.
Nun also die begründete Vermutung, dass er auch unsere Berieselung auf dem Gewissen hat. Er bleibt jedenfalls unter Beobachtung.