Gertrude (29) hat fürs Shoppen wenig übrig, was die Sache preiswert macht. Noch günstiger fahren wir, wenn das Shoppen auch noch ewiges Schlangestehen voraussetzt. Das haben wir auf Sylt erlebt, dass uns die Ohren abgefallen sind. Gertrude hasst Schlangestehen.
Nicht alle Tage waren gleich. Aber oftmals haben wir uns die Beine in den Bauch gestanden, keinen Parkplatz gefunden und vor zugesperrten Restaurants resigniert, weil alle Tische besetzt waren. Ohne Vorbestellung ging eigentlich gar nix. Das haben wir echt noch nicht erlebt.
Gertrude meint, dass eine Frau für den Besuch in einer Boutique üblicherweise zwischen 2 Minuten und eineinhalb Stunden benötigt, was im Schnitt 46 Minuten bedeutet. Wenn nach coronaren Abstands- und sonstigen Regeln nur eine Frau in der Boutique verweilen darf und 1,50 m Abstand zur nächsten Kunden einzuhalten sind, kann man sich vorstellen, warum sich die Schlange grundsätzlich mindestens einmal um den Laden herum rankte. Viel Lärm um nichts, denn trotz Schlange werden die Läden auch nicht mehr Umsatz als sonst gemacht haben.
Keine Parkplätze, stockender Verkehr, Fahrräder hatten wir leider nicht dabei. Blieb das zufußene Spazierengehen,was uns allerdings nicht geschadet hat. Schon vorher hatten wir uns vorsorglich mit iwatches bewaffnet, was sich als ausgesprochener Knüller erwiesen hat.
Alle Entfernungen, Geschwindigkeiten und Zeiten haben wir aufgezeichnet und archiviert. Dito alle verbrauchten Kalorien. Auch eine Urlaubsbeschäftigung.
Nun müssen wir mal sagen, dass wir auf Sylt überwiegend durchwachsenes Wetter hatten. Und da ist es dann wie im heimischen Freibad. Zeigt sich eine Wolke am Himmel, geht keine Sau mehr an den Strand. Man shopt stattdessen. Und eben … steht Schlange.