Nix wie Angeln im Sinn
Ich merkte hier schon verschiedentlich an, daß es auf mich natürlich nicht ankommt. Aber ich habe schon so eine ganz spezifische Erklärung dafür, warum es um unser Deutschland derzeit etwas schief bestellt scheint.
Meine Theorie ist, dass allein wir Wähler Schuld tragen, die wir falsch wählen. Es gibt zu viele Parteien, keiner kann mehr allein und kurz entschlossen regieren. Jede Partei ist darauf angewiesen, sich mit anderen zusammenzuraufen. Das ist dann zwar demokratisch, öffnet aber jeder Menge fauler Kompromisse Tür und Tor. Und wieder sind wir unzufrieden.
Wollte mich doch gestern einer bekehren, vor dem ich durchaus jede Menge Respekt habe. Ich läge falsch. Ursache jeder Misere seien die Politiker, die sich gegenseitig angiften, kein gutes Haar an niemandem lassen und damit uns Wähler infizieren. Als Ergebnis Politikverdruss.
Ich bin mit mir in Klausur gegangen und habe darüber nachgedacht. Wer war zuerst da, das Huhn oder das Ei? Und das hat mich letztlich ans Angeln erinnert. Und das Gefühl, dass die Politik in unseren Zeiten nix Anderes als Wählerfang im Sinn hat. Herkömmliche Parteien driften ab. Sie kämpfen ums Überleben. Und angesichts des Parteienwirrwarrs gelingt das eben nicht mehr durch Leistung, sondern – vermeintlich – nur noch, indem andere Parteien und Politiker zur Sau gemacht werden. Kaum geht der Politikermund auf, quillt Böses über die Konkurrenz heraus. Was man als Wähler kaum mehr ertragen kann. Egal, wer sich da wo äußert.
Und ich bleibe also dabei: Bei der Wahl sollte ich mich nicht vom Gefühl, sondern allein von der Frage leiten lassen, welche Partei am ehesten geeignet ist, konstruktiv etwas für mich zu tun. Das ist letzten Endes nicht die Fraktion, die Aussicht auf 3,4 oder 5% der Stimmen hat, sondern eine der großen Parteien. Meiner Meinung nach sähe unser Deutschland dann schon wieder etwas passabler aus.
(Foto adobestock_173301758-285828817_lassedesignen)
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