MLK und Mega Corona

Ausgerechnet in diesen Tagen  ist unsere Uroma (93) erkrankt und ins Krankenhaus eingeliefert worden. Nicht Corona. Das Alter. Schlimm.

Gestern um kurz nach 5 morgens wurden wir aus dem Bett geklingelt. Am Telefon war Dr. B. aus der Notaufnahme vom Berliner Martin-Luther-Krankenhaus, der uns ebenso einfühlsam wie sachkundig und ausführlich aufklärte und nach der Krankengeschichte befragte. Nicht zu glauben in dieser Anspannung unseres Gesundheitswesens.

Wir mögen, bitte, unter der-und-der Nummer des Krankenhauses zurückrufen, um einige noch fehlende Angaben nachzureichen. Was sich zu allem Übel  als zusätzliches Sonderproblem herausstellte, weil  just im weiteren Verlauf des Morgens – und bis heute Mittag – die komplette Telefonanlage des Krankenhauses ausfiel.

Was tun? Irgendwelche Auskünfte über die Situation und vor allem die Telefonanlage im Krankenhaus waren weder im Internet noch bei uns geeignet erscheinenden Auskunftstellen zu erlangen. Wir schrieben eine Mail. Und wie es denn unserer Mutter ginge.

Es dauerte keine halbe Stunde, bis eine ausführliche individuelle Antwortmail eintraf. Wir mögen uns gedulden, man informiere die Station, und der Arzt würde sich melden. Was effektiv zwei, drei Stunden später geschah. Der Oberarzt rief uns persönlich … mit seinem privaten Handy an. Wieder ausführliche Information und Austausch zum weiteren Vorgehen.

Erneut wenig später ein weiterer Anruf, wieder mit privatem Handy. Die Aufnahme. Wie wir denn die nötigen Formulare ausfüllen und einreichen könnten. Fax funktioniere ebenfalls nicht. Ob wir das ausnahmsweise per Mail hinkriegen könnten.

So ist es dann gelaufen. Unserer alten Oma geht es zwar nach wie vor nicht besser. Aber alle nötigen Schritte haben auch auf diesen Umwegen funktioniert. Bei allen beteiligten Mitarbeitern des MLK  haben wir uns hoffentlich gebührend bedankt. Wie die sicher mehrfach gestressten Mitarbeiter das hinbekommen haben, empfanden wir als absolut bewundernswert.

Übrigens haben wir zwischendurch auch noch den in anderer Mission herbeigerufenen Klempner in unserer Wohnung abgefertigt. Mit Mundschutz, 2 m Abstand und dem Hinweis nach Schadensbeseitigung, dass er seinen Arbeitszettel doch ganz ausnahmsweise einmal selbst für uns unterschreiben solle. Was er verständig tat. Erst im Nachhinein haben wir festgestellt, dass er mit „Mega Corona“ unterschrieben hatte. Unsere Ängstlichkeit und Vorsicht hat er offenbar als übertrieben empfunden.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert