Maikäfer

Auf mich kommts bekanntermaßen nicht an. Ich zähle auch nicht zu denen, die permanent zurückblicken müssen. Früher war auch nicht alles besser. Aber mehr Maikäfer gabs auf jeden Fall …

Ich bin mein Berufsleben lang Beamter gewesen. Alles wurde sorgfältig katalogisiert und konserviert. Auch meine Fotos. Und nun habe ich diesen Schnappschuss vom 1. Mai 2018 ausgegraben. Ein reiner Glückstreffer auch damals. Maikäfer gabs in Berlin eigentlich auch im Jahr 2018 kaum mehr.

Ganz anders, als ich 12 oder 13 war. Anfang der 60er Jahre. Wir schlichen uns, wenn es dunkel wurde, zum Karlsplatz in Lichterfelde-West und den dortigen Schaufenstern. Dicht beblätterte Kastanienbäume jede Menge und die hell erleuchteten Scheiben der Läden von Eicke und Hubert Klein. Die Maikäfer knatterten en masse gegen die Glasfenster, fielen zu Boden auf den Bürgersteig, und wir mussten aufpassen, dass wir sie in der Dunkelheit nicht tottrampelten. Die Maikäfer kamen in Schuhkartons mit vielen Löchern für die Zufuhr von Sauerstoff, dazu Blätter von Birke oder Kastanie; und ab gings nachhause zur näheren Identifizierung: Müller, Kaiser usw.etc.. Ausgewählte Musterexemplare wanderten am nächsten Tag in den Biologieunterricht in der Goethe-Schule.

Ich weiß nicht, was ich mir aus meiner Jugendzeit ins Jahr 2023 zurückwünschen sollte. Die eleganten Maikäfer mit Sicherheit an erster Stelle.

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