Elektromobile Glücksgefühle
Unsere regelmäßigen Besucher und Leser wissen, dass wir in W.-Heidingsfeld quasi auf dem Lande wohnen. Gegen eine kleine Parteispende hat uns die Gemeinde eine öffentliche Ladesäule direkt vor die Haustür gestellt. Keine Sau fährt hier sonst elektromobil, sodass wir die Station auch auf absehbare Zeit für uns allein haben werden. Was schon für sich glücklich macht….
Überhaupt haben wir unseren Elektrosmart ja nicht zum Fahren, sondern zum Laden gekauft. Ruft man noch einmal in Erinnerung, dass wir 8 Stunden “auftanken” müssen, um anschließend 110 km fahren zu können, ist ausreichend umrissen, dass man mehr lädt als fährt. Und wenn das dann auch noch glücklich macht, ist ein Zweck der Anschaffung schon erfüllt. Hier der weitere Zusammenhang:
Wenn wir uns vage an unseren alten Diesel erinnern, haben wir uns um das Tanken immer herumgedrückt. Warten an der Säule, warten an der Kasse, alles mordslästig. Meistens haben wir das Auftanken gedanklich verdrängt und auf den letzten Drücker hinausgeschoben. Jetzt treibt es uns jederzeit und geradezu an die Ladestation. Schon vorfreudig im Vorlauf.
Ein vollgetanktes Elektromobil in der Garage stehen zu haben, ist das höchste aller Gefühle. Sodass wir auch schon bei 80% Ladestand ans Wiederauffüllen denken; natürlich an den zeitlichen Aufwand, aber auch an den entspannenden ausgiebigen Nachtschlaf, den man während des Vorganges einlegen kann. Selbst bei nur 20% Wiederaufladung sind 2 Stunden Nachmittagsschläfchen auf jeden Fall drin.
Ebenso peripher wie beiläufig müssen wir schuldbewusst erwähnen, dass wir für die öffentliche Aufladung bislang noch keinen Cent bezahlt haben. Irgendwie muss unser Berechtigungschip zwar beim Ladestart vorgewiesen werden, auf unserem online-Konto tut sich aber nix, sodass wir im Prinzip schon 3 Monate gratis gefahren sind und geladen haben. Man hat uns ganz offensichtlich vergessen … oder auch diese Sache fusioniert eben noch nicht so ganz. Prima! Lass Dir Zeit, Elektromobilität!
Ganz nebenbei soll unser Stromer ja angeblich auch noch zum Schutz von Natur und Umwelt beitragen; sicher werden wir noch herausbekommen wie. Völlig offensichtlich scheint uns das bislang jedenfalls nicht. Wenn man mal davon absieht, dass unser Smart keinerlei Geräusch entwickelt und an der Ampel trotzdem abfährt wie Sau. Porsches und selbst Ferraris haben keine Chance. Pures Glück also auch hier.
(P.S.aktuell: Eher ungute Gefühle beschleichen uns, als wir soeben neue Forschungsergebnisse lesen, die davon ausgehen, dass herkömmliche Dieselfahrzeuge letztlich umweltfreundlicher als Elektromobile seien; so ganz sicher sind wir uns da ja wie gesagt auch nicht!).
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