Würfel

Qual der Wahl?

Die Bundestagswahlen dräuen. Trudel (27) und ich machen uns darüber sehr viel mehr Gedanken als früher.

Auch wir fragen uns, ob Deutschland tatsächlich so durchhängt, wie allenthalben zu vernehmen. Wie man am besten wählt, welche Besserungschancen bestehen, ob und wie wir persönlich zu dieser Besserung beitragen können, und wie wir demgemäß am besten wählen sollten. Wobei wir inzwischen immer wieder zum gleichen Fazit kommen.

Sicher interessiert es ja niemanden, aber wir bemühen Adam Riese. Mehr als 25% des Wahlvolks werden überhaupt nicht, weitere mindestens 25% Parteien wählen, die nach Stand der Dinge keine Chance auf konstruktive Mitwirkung haben. Was an Stimmen überbleibt, wird sich wieder so aufteilen und zerfleddern, dass straffes Regieren unmöglich wird. Wir kriegen eine fragwürdige Koalition. Eine große Opposition wird wieder nerven. Wieder wird alle Welt ausdauernd meckern. Volk und Journalisten. Selbstverständlich auch die, die Stimmenthaltung praktiziert haben. Und gemeckert wird natürlich wieder über die Politik, anstatt selbstkritisch über uns dämliche Wähler.

Stimmenthaltung ist für Trudchen und mich also ein Fremdwort. Wir gehen zur Urne oder machen Briefwahl. Und wir werden einen Deibel tun, eine Partei zu wählen, die um den Einzug in den Bundestag zittern oder unter normalen Umständen die Oppositionsbänke drücken wird. Anmaßend Denkzettel zu erteilen oder Weck-und Warnrufe auszustoßen, ist auch nicht unser Ding. Und wir wählen auch nicht wegen seiner schönen Augen unseren Lieblingspolitiker, sondern die Partei, mit der wir uns am ehesten solidarisieren können.

Was am Ende in jedem Fall wieder fehlen wird, sind Ideen und neue Wege. Einiges, was da von Trump und Musk zu uns herüberschwappt, würde Deutschland auch nicht schlecht zu Gesicht stehen. Wandel in Tippelschritten wird Deutschlands Probleme jedenfalls nicht lösen. Und vielleicht erwächst einer stimmengewaltigeren Regierung ja irgendwann auch einmal der Wagemut, alte, lästige Zöpfe mit Durchhaltekraft abzusäbeln. Hoffen wir’s Beste!

Wir empfinden jedenfalls keine Qual der Wahl, sondern huldigen standhaft der Überzeugung, dass überlegtes Wählen mit Sinn und Verstand der mindeste Beitrag ist, den wir für ein besseres Deutschland leisten können.

Selbstverständlich können meine Beiträge zu Vernunft und ausgewogener Allgemeinbildung jederzeit sehr gern kommentiert (siehe unten) und/oder kostenlos abonniert  werden (siehe ganz, ganz unten) . Ich freue mich darauf und danke dafür im Voraus!

(Foto adobestock 245965698 Marco Martins)

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