Career-Highs
Trudel meint zwar, dass ich hier keinesfalls über Gebühr mit meinem sportlichen und beruflichen Werdegang prunken sollte. Allerdings ist es auch schon lange her, dass ich letztmals auf meine diesbezügliche Karriere zu sprechen gekommen bin. Und einen aktuellen Anlass gibt es jetzt wieder ..
Vielleicht beginne ich einmal damit, dass ich in diversen Disziplinen begnadeter Sportler gewesen bin. Das gilt einerseits besonders für meine Karriere als Basketballspieler. Andererseits habe ich die Berufung zum Beruf gemacht und Sportpsychologie studiert. Derzeit schreibe ich an meiner Doktorarbeit zu Thema „Career-Highs“ unter spezieller Berücksichtigung der deutschen Basketball-Bundesliga.
Und da blicke ich durchaus auf eigene Erfahrungen zurück. Konkret nicht unbedingt in der Bundesliga. Sondern in der Berliner Basketballmeisterschaft der Schulen. Vor etlichen Jahrzehnten. Unser Team bekam als ersten Gegner eine Zehlendorfer Schule quasi als „Schlachtvieh zugeteilt. Allein in diesem Spiel habe ich – Basketballfans werden wissen, was das heißt – 100 Punkte gemacht. Mein absolutes Karrierehoch. Wir hatten das in der Mannschaft vorher so verabredet. Ich war einen Kopf größer als jeder gegnerische Spieler. Ich war stolz wie ein Spanier, und unsere Kontrahenten schlichen nach Abpfiff bedripst vom Gelände.
Die Sache hat in diesen Tagen und also nach Jahrzehnten noch ihr Nachspiel gehabt. Unsere Enkelin Nadine ist auf der Schule in Zehlendorf eingeschult worden und hat dort alles brühwarm berichtet. Ich kann mich vor Autogrammwünschen nicht mehr retten.
Wie gesagt, zehre ich nur noch begrenzt von den damaligen Meriten. Viel mehr begeistern mich immer neue Career-Highs bei unseren geschundenen Berliner Euroleague-Basketballern von Alba. Alba findet sich in diese Saison und bislang auf den unteren Tabellenplätzen wieder. Die Hälfte der Truppe ist aus unterschiedlichen Gründen nachhaltig lädiert und nur Zuschauer. Und die Resttruppe brilliert mit unerwarteten Erfolgen und immer neuen persönlichen Punkterekorden der verbliebenen Spieler, die sonst eigentlich überwiegend die Bank gedrückt haben. Gerade im aktuellen Fall von Alba ist das ein absolutes Phänomen.
Wie das? Der Sportpsychologe ist gefragt. Und ich habe jede Menge neuen Stoff für meine Doktorarbeit.
Selbstverständlich können meine Beiträge zu Vernunft und ausgewogener Allgemeinbildung jederzeit sehr gern kommentiert (siehe unten) und/oder kostenlos abonniert werden (siehe ganz, ganz unten) . Ich freue mich darauf und danke dafür im Voraus!
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