Sagen wir mal so: Ich schiebe auch mal gern etwas auf die lange Bank. Was nach Gertrude (29) meistens nicht auf dieselbe geschoben werden sollte. Und dann kriegen wir uns hin und wieder in die Haare.
Gottseidank bewegen diese Themen selten einmal die Welt. Wo Dinge wirklich wichtig sind, sind wir weit überwiegend einer Meinung. Dazu gehört, dass wir beide eben diesen Spruch furchtbar finden: Da warte ich erst einmal ab.
So gestern wieder bei einer Umfrage, ob man denn die sagenumwobene, brandgefährliche Corona-Warn-App downloaden wolle. Ein Großteil wollte lieber erst einmal abwarten. Und genau das hängt uns …
Hundertschaften von Wissenschaftlern, Softwaretüftlern, Politikern und letztlich Journalisten haben die App ausgebrütet, entwickelt, in der Entstehung begleitet und wegen ihrer endlosen Verspätung kritisiert. Wenn jetzt im gestrigen Fernsehinterview mehr als 50% der befragten Passanten bekunden, dass Sie erst einmal abwarten möchten, bevor sie die Software downloaden, fassen wir uns an den Kopf. Und fühlen wir uns erinnert.
Hätte man bei neuen Entdeckungen und Erfindungen, neuen Modellen und Versionen, Updates usw. ewig mit Einsatz, Umsetzung oder Kauf gewartet, würden wir heute noch mit Pfeil und Bogen jagen. Natürlich geht es bei derartigen Entscheidungen immer wieder um Kriterien wie Nutzen, Schaden, Ertrag, Kosten und ganz im Allgemeinen ein Risiko. Zögert man dabei aber allzu lange, kostet das Nutzen. Sozusagen. Vor allem, wenn wie in Sachen Corona-App keine sonstigen Kosten entstehen und nicht recht zu erkennen ist, wo uns Schaden aus der Anwendung erwachsen sollte.
Für uns bedeutet gerade auch im vorliegenden Fall Abwarten, dass man denkfaul und behäbig ist und Neues scheut, was Gertrude und mir nur recht schwer in den Kopf will. Oder?